Auch auf den Wasserhaushalt dürfte sich die Einrichtung von Paludikulturflächen positiv auswirken, ähnlich wie bei einer Renaturierung. Der Unterschied besteht darin, dass bei Paludikulturen ein aktives Wassermanagement eingerichtet wird, ggf. mit Polder, in denen Wasser für die Bewässerung bei Trockenheit vorgehalten wird.

Naturnahe Moore mit hohen Wasserständen haben eine wichtige Funktion im Landschaftswasserhaushalt. Sie sind in der Lage große Mengen Wasser aufzunehmen und es nur langsam wieder an die Umgebung abzugeben. Dies trifft insbesondere auf Hochmoore zu, da Sphagnen in ihren großen Speicherzellen (Hyalinzellen) mehr als das 30-fache ihrer Trockenmasse an Wasser speichern können und die Fähigkeit besitzen sommerliche Wasserdefizite zu verringern. Damit stabilisieren Moore den Wasserhaushalt und wirken ausgleichend.

Torfmoose sind in der Lage in den Hyalinzellen mehr als das 30-fache ihrer Trockenmasse an Wasser zu speichern und besitzen die Fähigkeit sommerliche Wasserdefizite zu verringern
Torfmoose sind in der Lage in den Hyalinzellen mehr als das 30-fache ihrer Trockenmasse an Wasser zu speichern und besitzen die Fähigkeit sommerliche Wasserdefizite zu verringern© Hans-Jürgen Zietz

Intakte Moore wirken sowohl auf Hochwasserspitzen als auch auf Extremregenereignisse ausgleichend, indem sie Wasserrückhalteräume zur Abpufferung von Hochwässern bilden. Diese Pufferwirkung erhöht die Resilienz und wird aufgrund des Klimawandels wahrscheinlich von wachsender Bedeutung sein. In einigen Regionen leisten diese Böden einen Beitrag zum vorsorgenden Hochwasserschutz. Bei richtigem Wassermanagement können auch Paludikulturflächen einen Beitrag hierzu leisten.

  1. Jensen et al. (2011): Potentiale und Ziele zum Moor- und Klimaschutz, Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume des Landes Schleswig-Holstein, Landesamt für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz u.a.
  2. Jensen et al. (2011): Potentiale und Ziele zum Moor- und Klimaschutz, Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume des Landes Schleswig-Holstein, Landesamt für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz u.a.